Energieeffizienz und Klimaschutz

Für die LLB-Gruppe und ihre Anspruchsgruppen heisst Nachhaltigkeit, den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern, Verantwortung zu übernehmen und Ressourcen bewusst einzusetzen. Die für die moderne Industriegesellschaft lebenswichtigen fossilen Energiequellen sind nur in begrenztem Mass vorhanden. Es ist sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht notwendig, verantwortungsvoll mit diesem kostbaren Gut umzugehen.

Die Erfassung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen wird laufend optimiert. Zum ersten Mal haben wir für 2016 und rückwirkend für 2015 auch die Daten der Bank Linth erhoben. Am Standort Liechtenstein wurde die Datengrundlage auf die 2016 neu hinzugekommenen Häuser Aeule Nord und Marxer ausgeweitet. Dies führte zu einer Neudarstellung der Umweltkennzahlen.

Energienutzung verursacht Treibhausgasemissionen. Die LLB-Gruppe möchte durch die Erhöhung der Energieeffizienz zum Klimaschutz beitragen und gleichzeitig Kosten einsparen. Die Organisationseinheit Facility & Security Management identifiziert Energiesparpotenziale und evaluiert die Wirkung von Effizienzmassnahmen wie zum Beispiel die Auswahl technischer Anlagen, wofür unser «Green Datacenter» exemplarisch steht.

«Green IT»-Rechenzentrum

Die Infrastruktur- und Energiekosten für Rechenzentren sind ein zentraler Faktor im Facility- und IT-Management. Das Energiesparpotenzial ist hoch. Die Geschäftsstelle der Liechtensteinischen Landesbank in Eschen (FL) setzt diesbezüglich seit Dezember 2012 Massstäbe für die Region Rheintal. Das in Anlehnung an den vom US-amerikanischen Uptime Institute definierten Tier-III-Standard gebaute Rechenzentrum ist ein äusserst sicheres Datacenter. Hochsensible Unternehmensdaten sind darin bestens geschützt.

Unser Rechenzentrum hat jedoch nicht nur einen der höchsten Sicherheitsstandards in der Region, es ist zugleich ein Bekenntnis zu «Green IT». Um die Energieeffizienz zu erhöhen, wurden alle Bauelemente − von der Konstruktion über die Isolierung bis zur Gestaltung des Gebäudes − sorgfältig aufeinander abgestimmt. Seit Mitte 2013 haben wir den Stromverbrauch substanziell senken und damit den CO₂-Ausstoss reduzieren können.

Der Stromverbrauch für die Kälteanlagen spielt eine massgebliche Rolle für die «Power Usage Effectiveness» (PUE). Wir streben einen PUE-Wert von unter 1.5 an, was einer Halbierung des ursprünglichen Energieaufwands entspricht. 2013 hatten wir bereits einen PUE-Wert von 1.54 erreicht, 2014 einen solchen von 1.46 und 2015 gelang uns trotz des heissen Sommers eine weitere Senkung auf 1.41. 2016 lag der PUE-Wert bei 1.40.

Energieeffiziente Geschäftsstellen

Nachhaltiges Bauen basiert auf dem Zusammenspiel von Ökologie und Technologie und entwickelt sich zum Standard. Das Gebäude der Geschäftsstelle Eschen entspricht dem Minergie-Standard. Durch diese auf Energieeffizienz ausgelegte Geschäftsstelle im Rechenzentrum liess sich in Liechtenstein der Verbrauch im Bereich Gebäudeenergie substanziell reduzieren.

Für den Grossteil des Energieverbrauchs sind unsere Zentralgebäude verantwortlich. Mit Fotovoltaikanlagen auf drei Bürogebäuden in Vaduz (Hauptsitz, Haus Wuhr Ost, Haus Engel1) erzeugen wir einen kleinen Teil unserer elektrischen Energie umweltschonend. 2016 haben die Anlagen 10'170 Kilowattstunden produziert (2015: 13'017 kWh).

1 Haus Engel wurde per 1. Juni verkauft.

Energetische Sanierungen

Die Bank-Linth-Geschäftsstellen in Pfäffikon (SZ), Kaltbrunn (SG) und Schmerikon (SG) sind nach dem Minergie-Standard gebaut. Zurzeit wird der Hauptsitz Uznach (SG) saniert. Damit gehen eine massive Verbesserung der Energieeffizienz und eine Reduzierung des Stromverbrauchs einher. Mit dem Elektrizitätswerk Uznach besteht überdies ein Vertrag, dass die bezogene Energie zur Hälfte aus erneuerbarer Energie stammen muss.

Die Bank Linth baut verschiedene Geschäftsstellen nach ihrem Konzept «Bank der Zukunft» um (siehe Kapitel «Retail & Corporate Banking»; «Mitarbeitende»). Dazu gehört auch, das Bank Linth Gebäude in Rapperswil klimatechnisch auf den neuesten Stand zu bringen. Bei Detailabklärungen stellte sich heraus, dass beim Bau 1969 asbesthaltige Materialien verwendet wurden. Ab Sommer 2017 wird das Gebäude innen sowie aussen umfassend saniert, und die Schadstoffe werden fachgerecht entsorgt. Gesundheitsrisiken bestehen keine.

Förderung von nachhaltigem Bauen

Angesichts der Unsicherheiten bei den Kosten für konventionelle Energieträger werden bei Neubauten und Gebäudesanierungen energetische und ökologische Fragen immer wichtiger. Die umweltpolitische Diskussion nimmt zu, auch das ökologische Bewusstsein der Menschen in Liechtenstein und in der Ostschweiz wächst. Die LLB-Gruppe unterstützt nachhaltiges Bauen aktiv und bietet ihren Kunden für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen Öko- und Renovationshypotheken an. Bei Investitionen für Neubauten, die das Prädikat Minergie- oder Passivhaus tragen oder vergleichbare Alternativenergie-Standards erfüllen, profitieren Kunden von einem Vorzugszins.

Reduktion von CO₂-Emissionen im Betrieb

Unser Engagement für den Klimaschutz trägt Früchte. Dank nachhaltiger Mobilität und der Energieeffizienz unserer IT-Infrastruktur sowie unserer Gebäude haben wir Fortschritte erzielt. Die Investitionen der LLB-Gruppe zur Förderung des öffentlichen Verkehrs haben dazu beigetragen, dass 246 aller LLB-Mitarbeitenden 2016 (2015: 248) mit dem Bus, zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Arbeit nach Vaduz kamen. Aufgrund der Effizienzmassnahmen in unserem Rechenzentrum konnten wir den CO₂-Ausstoss seit 2013 reduzieren. Gruppenweit sind unsere CO₂-Emissionen um 10 Prozent von 904 Tonnen im Jahr 2015 auf 812 Tonnen im Jahr 2016 zurückgegangen.

(XLS:) Download
Energieverbrauch und Treibhausgas-Emissionen 1

 

 

2016

 

2015

1)

Standort Liechtenstein und Bank Linth. Die Datenerfassung zum Wärmeverbrauch ist teilweise unvollständig und wird optimiert.

2)

Die Treibhausgasemissionen wurden gemäss den Richtlinien des Greenhouse Gas Protocols berechnet.

3)

Treibhausgasemissionen von eigenen Heizungsboilern, Treibstoffen und Klimaanlagen

4)

Treibhausgasemissionen, die aus der Produktion von konsumiertem Strom und Fernwärme entstehen.

5)

Ausweis gemäss «location-based approach» nach Greenhouse Gas Protocol Scope 2 Guidance, entspricht näherungsweise dem «market-based approach».

Energieverbrauch (in MWh)

 

6’069

 

6’471

Strom

 

4’870

 

4’934

Fernwärme

 

240

 

348

Brennstoffe total

 

875

 

1’152

Heizöl

 

233

 

388

Erdgas

 

642

 

764

Treibstoffe total

 

84

 

37

Diesel (Fahrzeuge und Testläufe Notstromaggregate)

 

42

 

21

Benzin (Fahrzeuge)

 

42

 

16

 

 

 

 

 

CO2-Emissionen (in tCO2e) 2

 

812

 

904

Scope 1 total 3

 

220

 

280

Brennstoffe

 

194

 

260

Treibstoffe

 

22

 

10

Flüchtige Gase (Kältemittel)

 

4

 

10

Scope 2 total 4

 

593

 

624

Strom 5

 

539

 

546

Fernwärme

 

53

 

77

Klimastiftungen

Unsere Überzeugung, dass an Nachhaltigkeit und Verantwortung orientiertes Handeln den Wert der LLB-Gruppe steigert, geht über unseren eigenen Betrieb hinaus. Wir fördern kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die LLB ist Partnerin der gemeinnützigen, unabhängigen Klimastiftung Schweiz (seit 2008) und der LIFE Klimastiftung Liechtenstein (seit 2009). Seit Beginn der Kooperation hat die Klimastiftung Schweiz CHF 477'300.– an 24 KMU in Liechtenstein vergeben.

Die LLB gehört somit zu einer Gruppe von 28 Partnerfirmen, die ihre Mittel bündeln, um unkompliziert und effizient KMU in der Schweiz und in Liechtenstein zu fördern und das Klima zu schützen. Die LLB stellt der Klimastiftung die von Liechtenstein zurückerstatteten Gelder aus der CO₂-Abgabe zur Verfügung, um damit neue Produkte und Technologieentwicklungen sowie Energiesparprojekte zu unterstützen.

Diese Seite beinhaltet unter anderem Angaben zum Indikator G4-22 der Global Reporting Initiative (GRI).
Eine vollständige Liste aller im Bericht dargestellten GRI-Indikatoren findet sich im GRI-Inhaltsverzeichnis.