Martin Risch und Marc Spirig (Foto)

Marc Spirig arbeitet seit Anfang 2016 als Projektleiter im Geschäftsbereich Group Corporate Development bei der LLB-Gruppe. Er hat einen MSc der ETH Zürich in Maschinen­ingenieur­wissenschaften mit vertieftem Wissen in den Bereichen Robotik und Innovation. Dies führte ihn zur Hamilton Bonaduz AG, die unter anderem Laborautomation entwickelt. Bei der LLB-Gruppe befasst sich Marc Spirig häufig mit gesamtunternehmerischen Veränderungsprozessen. Er lebt mit seiner Familie in Balzers.

Dr. med. Martin Risch leitet gemeinsam mit seinem Bruder Lorenz das labormedizinische zentrum Dr Risch in zweiter Generation. 2017 wurden die beiden mit ihrer unternehmerischen Spitzenleistung Enterpreneur Of The Year in Liechtenstein. Das Familienunternehmen gehört zu den grössten Laborgruppen der Schweiz. Martin Risch ist praktischer Arzt FMH und Spezialist für labormedizinische Analytik sowie in medizinischer Mikrobiologie. Nach Jahren in Bern, St. Gallen, Zürich und Luzern lebt er mit seiner Familie in Vaduz.

Herr Risch, Identität bekommt man mit, wie sind Sie in Ihr Familienunternehmen hineingewachsen?

MR: Mein Bruder Lorenz und ich haben als Kinder miterlebt, was es heisst, ein labormedizinisches Zentrum aufzubauen. Ich kenne alles vom Keller bis hinauf zum Estrich. Wir haben Kabel eingezogen, Dossiers archiviert, später dann selbst Untersuchungen gemacht. Wir haben unseren Vater samstags ins Labor begleitet und uns entlang der verschiedenen Technologien entwickelt.

Heute wissen wir, dass wir Familie und Labor trennen müssen. Familie darf nicht nur ein weiteres Gefäss sein, um betriebliche Entscheidungen voranzutreiben.

Martin Risch (Foto)

Zuhören, hinsehen, mitfühlen.

Am Anfang steht der Respekt.

Marc Spirig (Foto)

MS: Ich kann mir vorstellen:

Bestimmte Werte sind die Basis für eine solche Familienidentität.

Respektvoll miteinander umzugehen, integer zu sein – dies sind auch zwei Werte der LLB-Gruppe – so werden Kunden zu Partnern und Kollegen zu Verbündeten. Damit steht und fällt das Vertrauen, das auch in der Finanzdienstleistung zählt.

MR: In der Tat. Der entscheidende Wert für Lorenz und mich ist die Achtsamkeit.

Dies ist eng verbunden mit Wertschätzung, Wohlwollen und Toleranz. In einem Familienunternehmen geht es auch darum, ein Ohr für die Menschen zu haben, Anlaufstelle zu sein, ein Arbeitsklima zu schaffen, das Mitarbeitende vertrauensvoll zusammenarbeiten lässt.

Martin Risch und Marc Spirig (Foto)
Martin Risch und Marc Spirig (Foto)
Martin Risch und Marc Spirig (Foto)
Martin Risch und Marc Spirig (Foto)
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MS: Im respektvollen Miteinander entstehen dann auch Innovationen.

Nur wer sich angenommen fühlt, gibt seine Ideen überhaupt preis. Zusammengefasst heisst das: kein Respekt, keine Ideen, keine Innovationen. Und wer meint, Roboter seien innovativ, der irrt sich. Der Roboter macht, was er einprogrammiert bekommt. Es ist der Mensch, der innovativ denken kann.

MR: Was noch zählt, ist die Erfahrung, um Situationen und Risiken einzuschätzen oder zu beurteilen, ob eine Entscheidung richtig war, wo Schwächen und Stärken liegen.

Erfahrung entsteht aber nicht auf ein Fingerschnippen, Erfahrung wächst in einem heran.

Und wer kein Risiko eingeht, bei dem passiert auch nichts. Unser Motto lautet: Der Weg, den wir mit 500 Mitarbeitenden gehen, ist das Ziel.

Künstliche Intelligenz wird nie mehr können als der Mensch, der sie erschafft.

Marc Spirig (Foto)
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Gute Erfahrung mit der Erfahrung?

MS: Für mich ist die Veränderung der Normalzustand.

Der Weg, den wir gemeinsam gehen, wandelt sich ständig. Die Offenheit, sich an immer neue Kundenbedürfnisse, Regulierungen oder die Digitalisierung anzupassen – der Wandel ist ein Dauerzustand. Das Tempo gibt der Wettbewerb vor.

MR: Und wem es gelingt, sich im Markt zu behaupten, der hat seine Kunden verstanden.